Wir haben eine neue Arcanor-Seite erstellt. Arcanor basiert auf den West Marches. Aber was sind die West Marches?
Das Konzept der West Marches-Kampagne wurde erstmals von Ben Robbins beschrieben. Eine P&P-Kampagne im Stil der West Marches setzt sich aus einem losen Spieler*innen-Verbund zusammen, welcher an unregelmässigen Spielsitzungen in unterschiedlicher Konstellation zusammen die selbe Spielwelt bespielt. Diese Welt entwickelt sich zwischen den einzelnen Spielsitzungen weiter, sodass die Spieler*innen fortlaufend mit den Konsequenzen ihrer Entscheidungen (und den Entscheidungen anderer) konfrontiert werden. Falls du mehr wissen aber nicht mehr lesen willst: Matt Colville stellt dir die West Marches in einem Video vor.
Ein dynamisches Spiel
Eine sich immer weiter entwickelnde Spielwelt mitzuerleben ist einer meiner derzeitigen Hauptgründe, warum ich den Mantel des GM anbehalten habe. Und Arcanor als West-Marches-Kampagne eignet sich hervorragend eine solche Welt zusammen mit den Spieler*innen entstehen zu lassen.
Dabei wählen sie die jeweiligen Ziele der Spielsitzungen, beispielsweise die verlassene Stadt Oberholm zu erkunden oder in die Tiefen Cockatrice-Höhlen hinabzusteigen.
Die Meisterin bereitet daraufhin den Dungeon und alle Events und Orte auf dem Weg dorthin vor. Die Spieler*innen versuchen dann an einem Spielnachmittag ihr Ziel zu erreichen. Während der Session kommen sie in Kontakt mit neuen Orten, Charakteren und Ideen für weitere Ziele für zukünftige Spieleabende.
Diese Dynamik hält mich als GM auf Trab und zwingt mich, mich dem Tempo und den Vorlieben der Spieler*innen anzupassen. Die Geschichte der PC’s steht dadurch im Vordergrund, da die Spieler*Innen keinem von mir gewobenen Handlungsstrang folgen.
Ein loser Verbund von Eltern und anderen erwachsenen Menschen
Die Struktur einer West-Marches-Kampagne bietet unter anderem zeitliche Flexibilität. Eine mehrere Jahre umfassende Kampagne mit einer fixen Gruppe, erhält meiner Erfahrung nach oft einen Teil ihrer umfassenden Jahre dadurch, dass Spielsitzungen abgesagt, verschoben, versanden, wieder aufgenommen und wieder abgesagt werden.
Dadurch das man die fixe Gruppe in eine flexible verwandelt, können sich nun einfach jeweils alle Spieler*innen im Pool für ein Spiel anmelden (jedoch ist die begehrte Platzzahl pro Sitzung auf 4-5 Spieler*innen beschränkt!).
Pluspunkte, wenn die Teilnehmenden selbst Datum und Ort organisieren und es mehrere GM’s gibt, welche die Spiele unter sich aufteilen können. An dieser Stelle: Merci den anderen KuL-GMs fürs mitleiten! Wir würden weitere potentielle Meisterinnen und GameMasters für unsere Arcanor-Kampagne mit offenen Armen empfangen.
Emergent Storytelling
Als Lleylwin in den Tiefen des Grabes der Schlangenkönigin nicht nur beinahe den Tod sondern leider auch den Fluch der Mumienfäule fand und sich auf der Suche nach Heilung an die dubios fanatische Sonnenlegion wenden musste, war auch ich als GM überrascht, welche Kehrtwendungen die Geschichten in Arcanor nehmen können. Ich hatte vorgängig nichts in diese Richtung geplant und plötzlich tat sich ein weiterer Handlungsstrang auf, welcher die PC’s auf diplomatische Mission mit einem Hohepriester sandte.
Durch solche aus dem Spiel entstehenden Situationen ergibt sich ein organischeres Spielerleben, als wenn ich immer wieder versuche die Spieler*innen sanft zurück in meinen Story-Rahmen zu schubsen.
Und es fördert meine Improvisations-Skillz.
Ich kann es also jeder GM empfehlen mal ein West Marches Spiel wie Arcanor zu versuchen.